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rethink*rotor bei Kunstmuseum Wolfsburg

2025

Wolfsburg

„Alte Flügel. Neue Kraft.

Geben wir dem Wandel Auftrieb!“

Neue Abenteuer für die Rotorblätter

Einst drehten sie sich stolz im Wind, hoch oben am Himmel. Unermüdlich, kraftvoll und zukunftsweisend. Ihre Aufgabe war klar: saubere Energie erzeugen – Tag für Tag. Doch auch Held*innen verdient ihren Ruhestand verdient. Und wie bei jedem guten Abenteuer ist das Ende nur ein neuer Anfang.

Jetzt beginnt ein neues Kapitel: Die Rotorblätter verabschieden sich von ihren stählernen Türmen und werden befreit von ihrer ursprünglichen Funktion.

Im Raum sind sie in der Schwebe, entziehen sich der Schwerkraft der Vergangenheit und finden eine neue Bedeutung:

Als Raumelemente.

Als Orte der Begegnung.

Als sichtbare Statements für Kreislaufwirtschaft.

Nicht länger fest montiert, sondern in der Schwebe. Offen für neue Ideen, Perspektiven und Möglichkeiten.

Sichtbar, erlebbar, wandelbar.

Sie erzählen ihre Geschichte weiter, nicht als Altlast, sondern als Inspiration.

Ein Symbol für Wandel. Für Kreativität.

Für ein Denken, das nicht am Ende aufhört.

Warum es uns alle betrifft?

Windkraft steht für Fortschritt. Doch auch Fortschritt braucht neue Ideen, vor allem dann, wenn der Lebenszyklus eines Windrades endet. Weltweit wird erwartet, dass im Jahr 2044 rund 782.000 Tonnen Rotorblätter recycelt werden müssen. Das entspricht einer Kette aus Rotorblättern, die sich fast zweimal um die Erde wickeln könnte.

Doch viele der Flügel sind kaum recyclebar. Sie bestehen neben Holz, Metall und Klebstoff vor allem aus Faserverbundkunststoffen. Die nur schwer voneinander trennbar sind.
Sie sind riesig, sperrig und dennoch beeindruckend. Warum also nicht weiterdenken statt wegwerfen?

Challenge:
Sie sind schwer zu transportieren.
Es fehlt an Lagerfläche.
Ihre Entsorgung ist teuer.
Verfügbarkeit auf spontane Anfrage.

Und dennoch gaben Rotorblätter kulturellen, künstlerischen, ökologischen Wert und architektonischen Wert.

Die Flügel der Medusa – Utopie in der Schwebe

In der Ausstellung „Utopie – Recht auf Hoffnung“ im Kunstmuseum Wolfsburg hängen drei etwa neun Meter lange Rotorblätter senkrecht von der Decke.

Sie bilden ein Dreieck im Raum. Inspiriert von der Symbolik des alchemistischen Elements Wasser, das für Wandlung, Bewegung und Leben steht.

Die Rotorblätter symbolisieren eine Medusaqualle. Wie die Meereswesen wirken die Rotorblätter schwebend, beinah schwerelos und zugleich kraftvoll und präsent.

Ihre dynamische Aufhängung erlaubt eine feine Bewegung im Raum: ein sanftes Schwingen, ein Entziehen, ein Innehalten, ein sich Neufinden.

Was einst technische Monumentalität war, verwandelt sich in ein poetisches Gleichgewicht zwischen Technik und Leben , zwischen Maschine und Organismus.

Die „befreiten Flügel“ stehen nicht für das Ende, sondern für den Anfang von Hoffnung.

Die Vielansichtigkeit der Installation lädt Besucher*innen ein, die Rotorblätter aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.

Aus der Nähe. Aus der Distanz. Auswechselnden Blickwinkeln..

Die Rotorblätter zeigen sich als technische Objekte, als skulpturale Körper, als Zeichen eines neuen Verständnisses von Nachhaltigkeit.