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Stadteingang Reutlingen

2020

Reutlingen

Ankauf

Die aktuelle Zeit ist von verschiedenen Herausforderungen geprägt, die einen Handlungsbedarf schaffen, der unabdingbar ist: Klimawandel, Digitalisierung und der Anstieg der Erdbevölkerung auf bis zu zehn Milliarden Menschen bis 2050. Diese Faktoren und ein scheinbar grenzenloses Wirtschaftswachstum auf Kosten unseres Planeten und seiner begrenzten natürlichen Ressourcen zeigen, dass diesen Phänomenen zielgerichtet begegnet werden muss. Für mindestens 40 Prozent aller Treibhausgasemissionen sind Gebäude und Infrastrukturen verantwortlich. Hinzu kommt, dass moderne Konstruktionen meist Zement und Stahl nutzen, zwei Materialien, deren Herstellung immens viel Energie verbraucht und direktes CO2 freisetzt. Diese Erkenntnis ist Grundlage für die Handhabung dieses Vorhabens: so wird mit der Umsetzung des Baukomplexes entlang der Emil-Adolf-Straße ein Zeichen gesetzt. Die gesamte Konstruktion kann aus heimischem Holz gebaut werden. Die eingeklebten Beschläge, Verbindungen und Gelenke für die Konstruktion werden aus feuerverzinktem Stahl angefertigt. Die Gebäudebegrünung sorgt für eine langlebigere Fassade, verbessert die Luftqualität vor Ort und lässt sich nachhaltig anwenden. Diese und die im Folgenden aufgeführten Aspekte weisen einen Leitfaden auf, der den Konflikten der aktuellen Zeit eine Begegnung sein möchte. Das Ziel ist, Architektur zu schaffen, die sich naturnahe Formen und Konstruktionsprinzipien zu eigen macht, die von Anfang an auf Wechselwirkungen in Ökosystemen Rücksicht nimmt und die Nachhaltigkeit genau wie Wiederverwendbarkeit von Anfang an einplant.

Einzelhandel als städtebauliche Podeste urbaner Mischcluster
Intensivierung eines Gewerbestandortes zu einem kompakten und hochfrequentierten Einzelhandelsquartier mit neuem Marktplatz und urban genutzter Dachlandschaft für Arbeiten und Wohnen.
Befreiung der Echaz

Umstrukturierung des Gewerbeareals zu einem erlebbaren Grünraum und hochattraktiven, optimal angebundenen Wohn- und Arbeitsstandort am Stadteingang Emil-Adolff-Straße.

Setzung einer Landmarke – der Echaz-Spitz mit einer Höhe bis 26m – als markantes städtebauliches Gelenk an der freiräumlichen Grün-Gabelung des Echaz-Lauf und der Hangkante. Sie markiert den Anknüpfungspunkt zur Entwicklung des urbanen Quartiers auf dem topographischen Plateau in nordöstlicher Nachbarschaft und leitet von dort den im Konzept vorgeschlagenen Weg (Lauf) über die Dachlandschaften der Einzelhandelssockel hin zum so benannten Schiefersteg ein. Dieser schließt an die neu entstehende Wohnentwicklung und deren bestehende Nachbarquartiere an und vernetzt sich dort mit einem bereits existierenden Park- und Mobilitätsplatz als infrastruktureller Ankerpunkt.