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Hubschrauberlandeplatz Aachen Uniklinikum

2011

Aachen

Wettbewerb 1. Preis

Die Hubschrauberlandeplattform vor dem Universitätsklinikum der RWTH Aachen gleicht einer in die Luft erhobenen, geöffneten Handfläche. Der Ausdruck dieser Geste verheißt Rettung und Bergung. Die Landefläche stimmt in ihrem formalen Ausdruck nicht augenscheinlich das Lob der technischen Möglichkeiten ihrer Zeit an, so wie es am Beispiel des Klinikums überzeugend in der Architektur umgesetzt worden ist, sondern vermittelt über das Bild der “rettenden Hand” die Funktion der Landeplattform als bedeutender Verbindungsraum zwischen Primäreinsatz und Erstversorgung innerhalb des Klinikums. Ohne den Blick auf die rhythmisierte Fassade des Klinikums zu verstellen, schwebt die Landeplattform in einer Höhe von 15 Metern und berührt nur mit zwei schlanken Stützen den Boden.Die Fläche unterhalb der Plattform wird weiterhin als Taxivorfahrt dienen. Ein wesentliches, die Gestalt der Anlage bestimmendes Element ist der Verbindungsgang von der Landeplattform zu den notfallmedizinischen Einrichtungen im 2. Untergeschoß des Klinikums.

Die schonende und optimale Versorgung des traumatisierten Patienten nach der Landung ist ein weiterer entscheidender Moment innerhalb der komplexen Abläufe lebensrettender Maßnahmen. Die Überlebenschancen und der Behandlungserfolg hängt dabei auch vom Transport des Patienten von der Landeplattform in die Notfall-Ambulanz ab. Im diesem Konzept muß eine Höhendistanz von ca. 22 Metern innerhalb kürzester Zeit überwunden werden.OX2architekten verglich mehrere Varianten, w.z.B. eine Brücke von der Plattform zu einem der Erschließungstürme des Klinikum-Gebäudes. Eine direkte Verbindung der Landefläche mit der Notfall-Ambulanz mithilfe eines Schrägaufzuges setzte sich jedoch überzeugend durch. Diese Lösung ermöglicht das Erreichen des Traumazentrums innerhalb von 46 Sekunden. Der Zeitgewinn von ca. 45% gegenüber den überprüften Alternativen wirkt sich zudem positiv auf sämtliche Fachkräfte aus, die bei einem Notfalleinsatz beteiligt sind.

Vor Wind, Wetter und den Einwirkungen des Landevorgangs der Hubschrauber geschützt, kann das Notfallteam im Bereich des überdachten Rettungsweges auf seinen Einsatz warten. Hat das Team mit dem geborgenen Patienten den Verbindungsgang wieder erreicht, kann der Hubschrauber sofort mit dem Startvorgang beginnen und ist innerhalb von 2 Minuten startklar. Aufbau, Organisation und die daraus resultierende Gestalt der Anlage sind durch die Anforderungen an eine optimierte Versorgung des Patienten und effiziente Arbeitsabläufe des Rettungsteams geprägt und finden in der “rettenden Hand” der Landeplattform ihren innovativen Ausdruck.