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Aachen Tuchfabrik

2018

Aachen

Im Quadranten zwischen Charlottenstr., Sophienstr., Viktoriastr. Und Oppenhoffallee entsteht um den neuen “Otto-Intze-Platz” das Mikroquartier CARRÉ MOIRÉ. Die einfache städtebauliche Figur auf der Fläche eines Quadrates und die schlichte architektonische Ausformulierung der die historischen Bauten der Tuchfabrik ergänzenden Gebäude, stellen den Versuch dar, in der baulich heterogenen Umgebung des Blockinneren einen Stadtbaustein als urbanistisch wegweisenden Anker für eine zukünftige Entwicklung des Frankenberger Viertels zu schaffen.  Die den Ort prägende Struktur der Shedhallen und die dort ehemals hergestellten Stoffe inspirierten zu der Einfachheit, Klarheit und Anmut der Textilfassaden und der Interpretation der Shedstruktur als gestaltbestimmende Dachform der sechs neuen Punkthäuser. 

Im engeren Wettbewerbsbereich bildet der gemeinschaftlich genutzte Quartiersgarten, das “Flachsfeld”, die historisch vorgegeben Raumkanten der ursprünglichen Fabrikbauten nach.   Holzdecks und Baumbeete überspannen den Kiesbelag der barrierefreien Fußgängerverbindungen. Sitz- und Liegeflächen falten sich aus den Holzdecks heraus, eine Vertiefung formt eine Sandspielfläche, eine andere dient als Wasserbecken. Schirmförmige Ziergehölze, wie die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) werfen in lockerer Verteilung ihren Schatten auf die Holzdecks. Die großen Zoeschener Ahorne (Acer ×zoeschense ‘Annae’) begleiten die alte Pflasterung, die den Otto-Hintze Platz mit den Wohnhäusern in den alten Stopfhallen verbindet.

Zwischen den körperhaften, raumhaltigen Mauerreliefen der ehemaligen Shedhallen (Presshaus und Stopfhallen) sind vier der sechs Wohnhäuser eingebettet. Zwei weitere nehmen die Bauflucht der vormaligen Fabrik von 1873 auf. Zwischen den Wohnhäusern bieten kleinere, gärtnerisch gestaltete Flächen GArtenvielfalt zur privaten Nutzung durch die Bewohner an. 

Der Otto-Intze-Platz im Nord-Westen des Quadranten bildet das Herzstück des Carré Moiré und ist ein schöner Brückenschlag zwischen der 150-jährigen Industrie-Geschichte des Ortes und seiner Zukunft als lebendiges Wohnquartier. Gewerbe, Ateliers und Büroeinheiten unterschiedlicher Größe, die sich vorwiegend im denkmalgeschützen Bestand befinden, orientieren sich mit Zugängen und Fenstern zum autofreien Platz. Besonders der windgeschützte und gut besonnte Bereich mit einem Kastanienbaum vor dem Brauereiausschank “Löschteich” bietet Qualitäten eines Quartiersplatzes mit vielfältigen Nutzungen und Aufenthaltsmöglichkeiten.

Der ehemalige Treppen- und Wasserturm, der nach seinem Konstrukteur, dem berühmten Ingenieur und Professor der RWTH, Otto Intze, benannt ist, wird zum Wahrzeichen des Carré Moiré.